Gedenken an Rosemarie Streithof

Rosemarie Streithof

Wir nehmen Abschied von der Gründerin und langjährigen Leiterin unseres Chores.
Sie hat den Kampf gegen ihre schwere Erkrankung verloren und starb am 30.05.2011.

Voller Trauer und in Dankbarkeit denken wir an eine Persönlichkeit, die bei so vielen jungen Menschen die Liebe zur Musik geweckt und mit riesigem Engagement den Chor zu herausragenden Leistungen geführt hat.
Ihr waren die Treffen anlässlich der Chorjubiläen aller 5 Jahre weiterhin sehr wichtig, das große Interesse an der aktuellen Chorarbeit hat sie nie verloren.
Viele unserer Ehemaligen, die unter ihrer Leitung gesungen haben, waren in Gedanken in den letzten Wochen bei ihr. Sie hat die große Wertschätzung, die in zahlreichen Grußbotschaften durch ihre Tochter an sie weitergeleitet wurden, noch erfahren dürfen.
Sie wird uns sehr fehlen.

Wir möchten uns mit den Zeilen aus „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy von ihr verabschieden.

Hebe deine Augen auf zu den Bergen,
von welchen dir Hilfe kommt.
Deine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.

Rosemarie Streithof wurde im Alten Lager bei Jüterbog geboren und erhielt in ihrer Kindheit neben Klavierunterricht auch Violinunterricht bei Elsemendel-Oberüber, einer Meisterschülerin des berühmten Geigers Josef Joachim.
Sie studierte von 1957 – 1962 an der MLU- Halle/ Wittenberg und legte 1962 das Staatsexamen in den Fächern Musikerziehung und Germanistik ab.
Nach Beendigung des Studiums begann sie ihre Berufslaufbahn an der Huttenschule in Halle/Saale mit der Gründung eines gemischten Chores, gruppierte ihn aber nach zwei Jahren zu einem Chor für gleiche Stimmen um.
Durch ihre Leidenschaft für das Singen und ihr hohes musikalisches Können gelang es ihr sehr schnell, den Chor zu hervorragenden Leistungen zu führen und ihn über die Landesgrenzen hinweg bekannt zu machen. Neben unzähligen Konzerten gehören auch Auftritte im Rundfunk und im Fernsehen. Bei zahlreichen Festspielen und Wettbewerben, Oratorien und Opernaufführungen stellte der Chor sein Können immer wieder unter Beweis. Rosemarie Streithof erhielt für ihr Wirken ebenso wie der Chor den Händelpreis.

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3 Kommentare

  1. Es bekümmert mich, vom Ableben Frau Streithofs zu lesen, auch wenn das schon Jahre zurückliegt. Ich habe bis heute sehr lebhafte Erinnerungen an sie. Sie war eine kluge Frau, weit über den musikalischen Rahmen hinaus. Und eine penible Chorleiterin, die uns immer toll motivieren konnte, unser Bestes zu geben. Ich gehörte seit der Gründung des Chors dazu, werde nie unsere erste Chorkleidung vergessen, königsblau, mit Weste und zu meinem Verdruss mit kurzen Hosen für die Jungs. Heute kann man darüber lächeln. Ich erinnere mich an Chorwettstreite, zahlreiche Auftritte – ich durfte mit Hildegard Gramsch sogar häufig ein zweistrophiges Solo singen im Lied „Karolinka“. Unvergesslich bleiben unser erster Auftritt bei den Händel-Festspielen, unsere erste Fernsehproduktion und die erste Auslandsreise, die uns nach Usti nad Labem (Aussig) in der damaligen Tschechoslowakei führte. Ich lebe seit 30 Jahren aus beruflichen und mittlerweile auch privaten Gründen in Prag. Wenn ich bei Fahrten von und nach Deutschland die Burg Schreckenstein über der Elbe bei Usti erblicke, fällt mir automatisch sofort und immer wieder die Zeit im Chor ein. Wir haben seinerzeit dort privat bei den Eltern unseres tschechischen Gastgeberchors genächtigt und sind natürlich auch auf die Burg gekraxelt. Mit Alena – so hieß die Sängerin, bei der ich wohnte – lief die Verständigung mehr schlecht als recht auf Russisch, was wir beide nicht mochten. Heute könnten wir uns prima Tschechisch verständigen. Falls das jemand hier lesen sollte, selbst mit in Usti war und zufällig noch weiß, wie der tschechische Chor hieß, würde ich mich über einen Hinweis freuen. Vielleicht ließe sich ein Treffen organisieren, sollte Interesse daran bestehen. Hinweise bitte an meine mail-adresse: schmidt.prag@gmail.com. Zurück noch einmal zu Frau Streithof: Ich denke dankbar an sie zurück. R.I.P. und Grüße von der Moldau an die Saale. Hans-Jörg Schmidt

  2. Ahoj noch einmal aus Prag. Ich habe den Chor in Usti gefunden, zu dem uns unser erstes Auslandsgastspiel führte und der 1966 und 1967 seinerseits zu den Händel-Festspielen in Halle war. Der Chor heißt heute „Ústecký dětský sbor“ (Kinderchor Usti). Details findet man auf der Web-Seite http://uds.ujep.cz/.

    Ich bemühe mich mal um einen Kontakt.
    Hans-Jörg Schmidt

  3. Hallo und Ahoj, lieber Hans-Jörg,
    heute hätte Rosi Streithof ihren 82. Geburtstag und ist leider schon seit 10 Jahren nicht mehr unter uns. Das alles ist auch der Grund, warum ich im Internet etwas gestöbert habe und so auf deine Ausführungen stieß. Auch ich war von 1969 Mitglied unseres tollen Chores und war auch viele Male zu den Chortreffen in Halle mit den wunderschönen Konzerten des aktuellen Chores mit allen anwesenden „Ehemaligen“. Es war immer ein sehr schönes und emotionales Erlebnis, wenn wir uns alle dann abends in der Mensa der MLU trafen. Auch ich verbinde liebevolle Erinnerungen mit dieser Chorzeit dank Rosi! Ich persönlich hatte auch noch lange intensiven Kontakt zu ihr während ihrer Krankheit und dann sogar während ihrer letzten Tage im Hospiz; zunächst noch telefonisch, dann kurze Mails und ganz zuletzt über die persönliche Dame des Pflegeteams. Auch bei der Beisetzung auf dem Berliner Friedhof war ich dabei. Ihre Tochter Kirsten, ihre geliebte Lebensgefährtin Ingrid sowie die Sängerin Eva-Maria Pickert und noch einige Chorsängerinnen – wir haben sie dann mit 3 ausgesuchten Liedern von dieser Welt verabschiedet. Sehr würdevoll, aber auch sehr tränenreich.
    Ich denke, wir beide kennen uns nicht mehr persönlich, uns verbindet aber die gleiche herzliche Erinnerung. Dass du jetzt in der schönen Tschechei lebst, finde ich spannend, denn wir fahren seit der Wende jedes Jahr ins Isergebirge bzw. nach Pec pod snezkou. Wir lieben diese Ziele und Aufenthalte. Soviel als Reaktion auf deine angenehmen Zeilen. Ich wünsche dir alles Gute und grüße herzlich
    Sylvia Erdmann (ehemals Teubner)
    aus Fichtenwalde im schönen Land Brandenburg!

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